Zum Roman schreiben durch Instagram inspiriert
Hallo ihr Lieben,
im Oktober erscheint mein erster Kurzroman, von dem ich euch heute erzählen möchte. Denn seine Entstehung ist durchaus eine eigene Geschichte wert.
Angefangen hat alles mit Instagram. Als ich eines Tages durch meinen Feed scrollte, stieß ich auf das Konto von Buchcover_Design. Ich war neugierig, klickte mich durch ihren Account und stieß auf mein zukünftiges Buchcover.
Ich war sofort Feuer und Flamme. Es war erotisch, aber nicht billig. Verspielt und nicht aufdringlich mit dem gewissen Maß an weihnachtlichem Kitsch. Ich abonnierte die Seite, schloss den Account und begann zu grübeln.
Liebe auf den ersten Blick
Eigentlich steckte ich schreibtechnisch mitten im Hochsommer bei meinem zweiten Romanprojekt fest – während es in meinem Garten noch schneite. Und die Zeit drängte. Denn neben diesem Roman, muss ich noch zwei weitere für meinen Publikationsmarathon im kommenden Jahr fertig schreiben.
Mein Ziel, alle vier Bände meiner Tetralogie 2022 zu publizieren, ist durchaus kein einfaches. Als Mama von zwei Kleinkindern war die Coronapandemie nicht gerade die beste Zeit, sich als Autorin selbstständig zu machen. Mein ursprüngliches Ziel, 2021 zu veröffentlichen, habe ich entsprechend schnell als unrealistisch erkannt.
Dennoch musste es weitergehen. Und so habe ich meine Arbeitszeit auf den späten Nachmittag verschoben, wenn mein Mann nach seinem Feierabend unsere Chaoskätzchen übernehmen konnte. Bis zum Abendbrot hatte ich dann Zeit, an meinen Protagonisten zu feilen und ihnen Leben einzuhauchen. Und jeden Abend wünschte ich mir, mehr Zeit zum Schreiben zu haben. Insbesondere, nachdem ich dieses Cover entdeckte, das Liebe auf den ersten Blick war.
Santa flüsterte mir zu
Also sprach ich mit meinem Mann: „Schatz, ich habe ein perfektes Cover für mich gefunden. Mir fehlt nur noch die Geschichte dazu.“ Er lachte und meinte: „Na, dann denk dir eben eine aus.“ Ich schlief eine Nacht drüber, öffnete am nächsten Tag den Instagram-Account und nahm Kontakt zur Grafikerin auf. Kurz darauf war ich stolze Besitzerin eines Buchcovers – ohne eine Idee zu haben, was in dem Buch stehen wird.
Immer wieder schaute ich mir das Cover an, bis mir mein sexy Santa die Grundidee zuflüsterte. Und als ich am nächsten Tag mit meiner Familie in den Tierpark fuhr, nahm ich mir meine Notizen vom Vortag mit ins Auto.
Bewaffnet mit Zettel und Stift, saß ich auf dem Beifahrersitz und begann, meine Handlung zu skizzieren. Gott sei Dank wird mir nicht schlecht im Auto, so dass eine Stunde später meine grobe Geschichte aufgeschrieben war.
Die Schreibblockade
Die kommenden Tage übertrug ich dann alles in meine Papyrus-Datei. Ich legte Inhaltsangaben für die einzelnen Kapitel an, arbeitete die Geschichte noch weiter aus und beschloss, noch vor Veröffentlichung meiner Tetralogie im kommenden Jahr diesen Kurzroman rauszubringen. Doch dann schlug das Schicksal zu: Meine Mutter wurde ins Krankenhaus eingeliefert.
Die nächsten vier Wochen habe ich kein einziges Wort geschrieben, kümmerte mich erst um meine Mutter, so gut das überhaupt ging, da ich das Krankenhaus nicht betreten durfte, dann nach ihrer Genesung um mich selbst. Ich war platt und brauchte eine Pause. Vier Monate arbeiten mit zwei Kleinkindern im Lockdown und eine kranke Mutter hatten ihre Spuren hinterlassen.
Nachdem es meiner Mama wieder besser ging, gönnte ich mir zwei Wochen Auszeit – dann war ich wiederhergestellt. Nach diesem verpassten Schreibmonat musste ich aber ordentlich reinklotzen, um meine Ziele nicht aus den Augen zu verlieren. Und das habe ich gemacht. Ich nutze den Hagel und Schneeregen des ziemlich durchwachsenen Aprils, um meinen weihnachtlichen Kurzroman zu schreiben.
Ein Kurzroman entsteht
Im absoluten Schreibrausch habe ich binnen zwei Wochen meine Geschichte auf 73 Normseiten niedergeschrieben, nicht zuletzt, weil ich feststellte, wie gut bereits die grobe Skizze meiner Handlung war, die ich Wochen zuvor angefertigt hatte. Viele Dialoge konnte ich weitgehend übernehmen, was meine täglich geschriebenen Wörter in die Höhe schnellen ließ.
Selbstverständlich muss ich noch weiter an dem Roman arbeiten. Nach einem ersten Korrekturdurchlauf folgt jetzt das Testlesen. Anschließend geht die Geschichte zu meiner Lektorin, die sie unter die Lupe nimmt, Füllwörter streicht, den Spannungsbogen checkt und die Charaktere überprüft. Und auch ein Korrektorat steht noch an, bevor ich euch die Geschichte zeigen kann. In der Zwischenzeit kann ich mich wieder hochmotiviert meinem Sommerroman widmen.
Mein Fazit nach diesem Projekt: Manchmal sollte man sich auch dann die Zeit für eine Pause gönnen, wenn man glaubt, sie sich nicht leisten zu können. Mit frischem Kopf arbeitet es sich deutlich leichter und effektiver, so dass die Auszeit schnell wieder wett gemacht wird.